Neubau Seminargebäude II HTWG Konstanz

Als 2. Bauabschnitt des neuen Campus der HTWG wurde ein fünfgeschossiges Gebäude mit Seminarräumen sowie Verwaltungsflächen am Seerhein errichtet

Projektdaten

Auftraggeber / Bauherr Land Baden-Württemberg
Architekt Architekten ARGE Glück+Partner / Schädler & Zwerger
Leistungszeit / Bauzeit 03/2011 bis 7/2013 / 09/2016 bis 07/2017
Leistung Anlagengruppen Heizungs-, Lüftungs-, Kälte-, Sanitärtechnik sowie MSR-Technik
Leistungsphasen LP1 - LP8
Auftragsvolumen 7,35 Mio. €
Projektbeschreibung

Als 2. Bauabschnitt des neuen Campus der HTWG wurde für die Bachelorstudiengänge Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht und den Masterstudiengang Unternehmensführung ein fünfgeschossiges Gebäude mit Seminarräumen sowie Verwaltungsflächen am Seerhein errichtet. Zentrales räumliches Element des Gebäudes ist die große zentrale Halle, die sich über das Erdgeschoss und 1. Obergeschoss erstreckt und sich über den Licht- und Entrauchungsschacht in die darüber liegenden Geschosse fortsetzt. EG und 1. Obergeschoss nehmen die Versammlungsräume, wie den großen Multifunktionsraum (250 Personen) und die Seminarräume auf. Im 2. und 3. Obergeschoss sind die Räume für Verwaltungsbereiche und PC-Pool um den innen liegenden Flur- und Versorgungskern angeordnet. Das Gebäude ist vollständig unterkellert. Im Untergeschoss werden auf 2 versetzten Ebenen Toiletten, Lagerflächen, sowie Technikräume untergebracht. Die Gebäudehülle wurde in Passivhausstandard errichtet. Das Gebäude in Stahlbetonbauweise besteht aus drei auskragenden Obergeschossen, einem um ca. 6,9 m zurückgesetzten Erdgeschoss und einem in gleicher Grundfläche wie das EG projektierten Untergeschoss. Die Decken wurden als Hohlkörperdecken, das UG als weiße Wanne in WU-Beton ausgeführt. Die nichttragenden Innenwände bestehen überwiegend aus Gipskarton-Metallständerwänden. Deckenflächen wurden als Sichtbeton­untersicht frei sichtbar, bzw. mit abgehängten Gipskartondecken, Systemdecken oder im Außenbereich über dem Haupteingang mit Glasfaserbetonplatten verkleidet.


Das Gebäude wird über das HTWG eigene Nahwärmenetz mit Fernwärme versorgt. Die Auslastung des im Heizkraftwerk, Gebäude G, vorhandenen BHKW wird somit erhöht. Über eine direkte Fern-wärmeübergabestation werden die Heizgruppen der statischen Heizung (Flachheizkörper und Röhrenradiatoren) sowie zwei Zentrallüftungsgeräte mit Pumpenwarmwasser versorgt.  
Alle im Gebäude errichteten Heizkörper wurden auf ein tiefes Temperaturniveau (60/40°C) ausgelegt und werden über ein dezentrales Pumpensystem geregelt, bei dem an jedem Heizkörper anstatt des Thermostatventiles kleine, dezentrale Pumpen errichtet wurden. Das System gewährleistet eine Einzelraumtemperaturreglung über die zentrale GLT bei optimalem hydraulischem Abgleich. Auf eine Vorschubpumpe auf dem Heizkreisverteiler wurde verzichtet.

Das Trink- und Schmutzwasser ist an das städtische System angeschlossen. Das anfallende Regenwasser wird direkt in den See-Rhein eingeleitet. Hebeanlagen entwässern das Untergeschoß und schützen dieses vor rückstauendem Wasser. Die Trinkwasserverteilung erfolgt über hygienisch durchströmte Stränge, welche am Ende mit automatischen Spüleinrichtungen versehen sind. Trinkwarmwasser wird dezentral mittels elektrischen Durchlauferhitzern erzeugt.


Im Gebäude werden über zwei Zentrallüftungsgeräte alle Seminarräume, der Multifunktionsraum sowie die innenliegenden Sanitärräume mechanisch be- und entlüftet. In Summe werden 27.600 m³/h Luft bewegt. Die beiden RLT-Geräte wurden mit einem Plattenwärmetauscher mit einem Wirkungsgrad von 80% zur Wärmerückgewinnung, einer adiabaten Kühlung sowie einer integrierten Verbundkälteanlage ausgestattet. Die Seminarräume sind mit CO2 Sensoren ausgestattet, die bei Überschreiten des voreingestellten Wertes über entsprechend vorgesehene variable Volumenstromregler die mechanische Zwangslüftung, raumweise aktivieren.

 

Die in jeder Ebene vorhandenen innenliegenden EDV Unterverteilerräume werden über ein Kältesplitsystem gekühlt. Die Außeneinheit wurde auf dem Dach errichtet.

 

Die Gebäudeautomation wurde auf die bestehende zentrale Gebäudeleittechnik der Liegenschaft aufgeschaltet.

Überblick über die im wesentlichem bearbeitete Anlagentechnik:

  • Sanitäranlage mit 9 Schulwaschbecken, 21 WC Anlagen, 13 Urinalanlagen, 1 behinderten WC, 900 m² Dachentwässerung, 2 Schmutz- und Regenwasserhebeanlagen
  • 41 Röhrenradiatoren, 3 Konvektoren, 39 Flachheizkörper, 100 m Fernwärmeleitung
  • Kompaktlüftungsgerät 15.800 m³/h; Kompaktlüftungsgerät 11.800 m³/h; 57 BSK; ca. 2.500 m² Luftkanalnetz
  • 1 Verbundkälteanlage mit 5 Inneneinheiten + Vorhaltung Serverraum;  Gesamtkälteleistung von 20 kW
  • MSR Anlage, 1 Informationsschwerpunkt und 1.246 Datenpunkte

 

Wesentliche Parameter zum Bauvorhaben:

  • Planungszeitraum von 03/2011 bis 7/2013; Bauzeit (TGA): von 09/2016 bis 07/2017
  • Fertigstellung: 08/2017; Übergabe des Objekts: 10/2017
  • Geplante Gewerke: Heizungs-, Lüftungs-, Kälte-, Sanitärtechnik sowie MSR-Technik; technische Anlagen in Außenanalgen   
  • Bearbeitete Leistungsphasen HOAI: 1 bis 8
  • BRI m³: 17.196; HNF m²: 2.197; HNFa 1-7 m²: 1.994; BGF/a m²:3.555
  • Gesamtbaukosten in Euro (brutto): 7,35 Millionen Euro
  • Kosten der Technik Gewerke in Euro (brutto): 1.159.100 Euro
    • KG 410: 193.500 Euro
    • KG 420: 202.600 Euro
    • KG 430: 489.000 Euro
    • KG 480: 214.000 Euro
    • KG 540: 60.000 Euro